Trotz des Memorial Day hatte ich mich am Montag entschlossen, ins Bürozu fahren. Erstens war an diesem Tag wieder ein Open-House Termin undzweitens war das Wetter relativ unangenehm, sodaß niemand wirklichLust hatte, etwas zu unternehmen. In der Uni waren erstaunlich vieleLeute anwesend und ich war wenigstens nicht der einzige auf Arbeit.
Auch diese Woche ging es am Mittwoch wieder ins OTT – wie schon dieWochen davor hatten wir auch dieses Mal viel Spaß. Mittlerweile wardie Runde der teilnehmenden Leute richtig groß geworden! Kurz bevor wir nachHause gegangen sind, hab ich noch erfahren, daß am Donnerstag Ezra miteiner lebenden Maus gefüttert werden sollte. Das wollte ich mir danndoch nicht entgehen lassen. Also haben wir einen Termin vereinbart undich bin am Nachmittag – nachdem ich den Schweizer Christoph im Bürobeim Wahlkampf ablichten konnte – zu Marias Wohnunggefahren, um diese Fütterung anzuschauen.
Die Schlange kommt dazu ineinen extra Karton und dann wird die Maus lebendig dazugegeben. Kaumwar die Maus im Karton hatte Ezra sie auch schon im Würgegriff.
Es gabweder eine Jagd noch eine Flucht – die Maus wurde sofortgewürgt. Zuerst hat sie noch ein bisschen gezappelt, und als sie totwar, wurde sie komplett verspeist. Sehr interessant!
Ein weiterer Wochenhöhepunkt stand am Donnerstag noch bevor – ich kamin eine Polizeikontrolle. Wir waren gerade auf dem Weg nach IV undkamen an eine rote Ampel. Hier ist das Rechtsabbiegen an roten Ampelnimmer erlaubt (außer, wenn Schilder es explizit verbieten), wie inDeutschland muß man aber zuerst ganz anhalten. Es war schon dunkel undich konnte die Straße gut einsehen, also wollte ich (wie inDeutschland) einfach nur langsam durchfahren. Zum Glück hat Yvonne denPolizeiwagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite gesehen und michmit einem dezenten Ruf: "Full Stop!" darauf aufmerksam gemacht. Alsokam ich (vielleicht etwas spät, aber doch noch rechtzeitig) zumStehen, und bin dann weitergefahren. Wahrscheinlich kam dem Polizistendas aber doch schon verdächtig vor, er hat sich zumindest direkthinter uns gesetzt und uns – natürlich – angehalten. Glücklicherweisewar er aber wirklich nett, ich habe ihm meine Papiere gezeigt, und erhat sie kontrolliert. Der einzige Hinweis war, daß mein Auto vorn keinNummernschild hat, was scheinbar eigentlich nötigist. Glücklicherweise hat er das aber ignoriert und uns ziehen lassen,da ich das Auto sowieso bald verkaufen werde. Insgesamt ist also allesgutgegangen.
Am Samstag wollten Arne, Petra, Lynn und ich nach Solvang fahren. Dasist ein Ort, ungefähr 1 Std. mit dem Auto entfernt, der ganz imdänischen Stil gehalten ist. Auf engstem Raum kann man dort alle"typisch dänischen" Dinge finden: Windmühlen,
typische Häuser,Biergärten, Läden mit europäischen Waren.
Wir haben uns also auf denWeg durch die Berge gemacht und sind (vorbei am Lake Cachuma) dorthingefahren. Als erstes wollten die Mädels eine Weinprobemitmachen. Darauf hatten Arne (als Fahrer) und ich nicht so richtigLust, also sind wir eine Weile durch den Ort gelaufen und haben unsunterhalten.
Nach einer ganzen Weile sind wir schließlich in einemBiergarten gestrandet, immerhin hatten wir auch noch nichts zum Mittaggegessen. Dort sind dann auch nach einer Weile die Mädels wieder zuuns gestoßen, offensichtlich hatte ihnen der Wein geschmeckt :-)
Wir haben dort noch aufgegessen und sind dann noch ein bisschenweitergelaufen. Im Dort waren manche Menschen auch verkleidet undhaben (insbesondere mit den Kindern, in unserem Falle aber auch mitden betrunkenen Mädels) getanzt.
Im Anschluß daran wollten wir noch das Spielkasino ausprobieren, wases in diesem Ort gibt. Wir sind also dorthin gefahren und haben uns im"Club Cachuma" registriert. Als Belohnung dafür bekamen wir $50(bzw. $25), die wir dort verspielen konnten. Das war natürlich dasZiel und so haben wir uns auch gleich an den verschiedenstenSpielmaschinen versucht.
Am Ende hatte jeder ein paar Dollar gewonnenund wir sind hocherfreut zurück nach Santa Barbara gefahren.
Dortstand dann am Abend Lynns und Joeps Abschiedsparty auf demProgramm. Wir haben noch schnell ein paar Bier gekauft und dann istArne zurück nach LA gefahren. Ich habe mich dann mit Thiago auf denWeg zur Party gemacht. Elison ist auch mitgekommen und er hat unsim Auto mitgenommen. Die Party selber war ganz ok, auch wenn Lynn einwenig traurig war. Damit war der Samstag erstmal besiegelt.
Der Sonntag begann relativ ruhig. Nach einer langen Phase desNichtstuns hab ich mich zu einem Besuch meiner beiden Brasilianerentschlossen. Dort war die Stimmung auch nicht gerade reaktionär,vielmehr hatte jeder nur Lust, rumzukaspern. Das haben wir alsoerstmal eine Weile getan, Elison habe ich dabei sogar gefilmt:
Irgendwann waren wir dabei aber hungrig geworden, und wir haben unseine Gelegenheit zum Essen gesucht. Irgendwer wollte dann zu "Woodys"gehen und schon gings los. Ich hatte Appetit auf "Spare Ribs" und habemir dann leichtsinnigerweise auch eine "full"-Portion bestellt. Fürdiesen Teller mußten geschätzte drei Schweine sterben, und vier Leutemußten das Essen an meinen Platz tragen. Es hat wirklich supergeschmeckt, aber war nicht im Ansatz zu bewältigen. Ich habe mir die"Reste" (=2/3 der Portion) mit nach Hause genommen und die folgendenbeiden Tage davon gelebt. Nachdem alle genug gegessen hatten, habenwir uns noch in einem schönen Café an der Straße einen Espressogegönnt.Abends sind wir dann zu Maria gefahren um dort noch ein paarAlkoholreste von ihrer Feier vom Wochenende zuvor abzubauen. DieserAbend war auch ziemlich lustig, wir hatten ergiebige Diskussionen überdie amerikanische Einheit für Flüssigkeiten (oz., sprich: "oz dot")
und auch Spaß mit Andria's Schlange Ezra. Ich war zwar der Fahrer unddamit nüchtern, aber es war trotzdem unglaublich amüsant.
Ein weitererVorteil: der Montag danach war frei (Memorial Day).
Diese Woche war eine typische Arbeitswoche hier. Am Mittwoch gings wieder ins OTT. Dort hatten wir erneut einen spaßigen Abend, und ich hatte endlich die Gelegenheit, mir Beth Ann Brown's Namen zu merken – die ersten beiden Male waren mir entfallen, wie ich erfuhr. :-) Thiago ging es allerdings auch nicht anders. Das hat Beth ihm auch mit Nachdruck mitgeteilt, nachdem er sie mit Yvonne verwechselt hatte und darauhin fragte, wer sie überhaupt sei.
Nach zwei weiteren Tagen Arbeit war für Freitag ein besonderes Schmankerl geplant: Arne, mein ehemals Chemnitzer, mittlerweile Jenaer Kumpel war die ganze Woche zuvor auf einer Konferenz in LA. Und am Freitag wollte er vorbeikommen und mich besuchen. So war es dann auch, und wir haben uns am Freitagabend an der Uni getroffen. Von dort aus sind wir zuerst auf die Suche nach etwas Eßbarem gegangen – das haben wir in IV mit einem klassischen Essen bei Freebirds auch gefunden.
Danach haben wir uns auf den Weg zu den Downtown-Parties gemacht, ich wollte Arne mal zeigen, wie hier gefeiert wird. Wie erwartet, fand er das zunächst gewöhnungsbedürftig. Später ist auch noch Thiago hinzugestoßen. Insgesamt war der Abend ok, wenn auch ungewohnt für Arne :-). Aber so konnte er sich gleich ein Bild machen, was ich hier immer so erlebe.
Fürs Wochenende hatte ich mir endlich wieder mal einen Strandbesuchvorgenommen. Das war dann am Samstag auch das Ziel.
Zunächst hatteniemand Zeit dafür, deswegen habe ich mich erstmal ins Bürozurückgezogen (daheim war wieder Open House). Nach einem kurzen Momentder Arbeit, hatte schließlich Anna Zeit und Lust, an den Strand zugehen, und so haben wirs dann auch gemacht. Die Wahl des Strandes war nicht ganz einfach, da Anna eigentlich nurin der Sonne liegen wollte (z.B. auf dafür gemachten Holzunterlagen inder Nähe des Wassers), ich aber im Sand liegen wollte. Also haben wirnach einer Weile einen sehr lustigen Strand gefunden. Der war vollertoter Algen und sogar ein toter Seelöwe lag da herum. Lecker.Trotzdem haben wir uns dort schließlich für ein paar Stündchenniedergelassen.
Abends stand dann zunächst ein Barbeque bei Thiago undCo. auf dem Programm.
Danach gings wieder mal (es war ja auch Samstag) nach IV auf neParty. Maria Angeles hat zu sich nach Hause eingeladen. Alsoschnappten Thiago und ich wieder unsere Bier-Sixpacks und die Radtourkonnte beginnen. Auf halber Strecke war eine riesige Polizeikontrolle,überalle waren Leute die auf geraden Linien gehen undFahrzeugpapiere vorzeigen mußten. Wir bleiben auf den Fahrrädernfreilich verschont. Die Party selber war auch ein Kracher und ich habeYvonne dort zum ersten Mal getroffen, ich habe es alles andere alsbereut.
Es gab das eine oder andere Getränk und sehr viel Spaß.Von letzterem habe ich mich Sonntag noch bis Mittag ausruhenmüssen. Das war nicht weiter schlimm, für den Nachmittag war einMusikfestival in IV geplant, das Extravaganza 2008.
Dort haben Thiagound ich uns auch hinbegeben. Die Musik begann sehr angenehm und wurdedann immer Hip-Hoppiger/Rappiger, aber das war egal. Der Tag war sehrsonnig, wir haben viele Freunde dort getroffen und Eintritt mußte manauch nicht bezahlen.
Entsprechend ruhig haben wir dort alles angehenlassen. Leider waren keine Kameras erlaubt, entsprechend gibts auchkeine Bilder.Dort haben wir das Wochenende dann schön ausklingen lassen. Abends durfte ich noch den Strand bei Vollmond erleben. Ein wunderschönes Wochenende.
Anfang der Woche habe ich mich endlich dazu durchgerungen, mich ummeine Bremsen zu kümmern. Die machten ja im Prinzip Ärger, seit ichdas Auto hatte, und ich hatte das auch schon vor dem Kaufbemerkt. Außerdem hatte ich auf dem Arbeitsweg festgestellt, daß dortdirekt ein Bremsenservice ist. Also habe ich mich endlich mal zumBremsencheck begeben. OK, das Ergebnis war vorher schon klar, und auch anhand des Geräuschs(schleifendes, kratzendes Bremsen) und optischen Eindrucks (diehalbe Bremsscheibe war zerkratzt) eindeutig zuzuordnen: dieVorderbremsen waren abgenutzt. Das haben die dann natürlich nochmalamtlich festgestellt und dann wieder behoben – endlich konnte man mitder Kiste wieder normal bremsen!Ansonsten war die Woche relativ normal. Mittwoch gings wieder mal (ineiner recht großen Runde) ins OTT. Dort haben wir dann gesungen undgetanzt, als gäbe es kein Morgen. Aus irgendeinem Grund waren alle total ausgelassen! Der Abend war wirklich ergiebig und echt lustig. Es gibt natürlich zahlreiche Bilder und Videosdavon....
Dort habe ich zum ersten Mal Maria Angeles und Nancy, ihreMitbewohnerin, getroffen, und auch Carlotta – sehr gute Freundinnen,wie sich später herausstellen würde.
Als wir uns an diesem Abend auf den Heimweg machten und Thiago undElison ihre Fahrräder abschließen wollten, kamen zwei Polizisten desWeges und erklärten den beiden, daß es auch illegal ist, mit demFahrrad heimzufahren, wenn man betrunken ist. Thiago war so froh überdiese Information, dass er – redselig wie er mittlerweile war – in einheiteres Gespräch über seinen Führerschein mit den Polizisten geratenist. Elison und ich haben uns bereits in der Ausnüchterungszellegesehen – glücklicherweise waren die Polizisten aber nett und gabenuns keine Strafe (für bloßes "Betrunkensein in der Öffentlichkeit",was als Strafbestand existiert, selbst wenn man nur friedlich nachHause laufen möchte).
Am Donnerstag nach der Arbeit waren wir dann Downtown, was auchziemlich lustig war, und am Freitag gings in altgewohnter Manier aufnach IV. Dort war eine Geburtstagsfeier, die war auch ganz inOrdnung. Thiago hat seine Caipirinhas gemixt und wir haben uns gutamüsiert.
Der Samstag begann nicht ganz so spät und ausgeruht wie üblich. DerGrund dafür ist, dass Michelle (die Frau, bei der ich wohne) ihr Hausverkaufen muß. Folglich gibt es hin und wieder Besichtigungstermineund am Samstag war einer davon. Ich hatte beschlossen, mir das nichtanzutun, und so bin ich zeitig (vor dem Mittagessen) ins Bürogefahren.
Dort wollte ich erst ein bisschen arbeiten und dann warbereits ab dem frühen Nachmittag die sogenannte "Flootopia"-Party amStrand geplant. Das war dann auch mein Ziel. Es kamallerdings wie immer, das Arbeiten zog sich länger hin, als geplant,und so kam ich erst recht spät an den Strand.
Dort bot sich mirallerdings ein Bild, welches ich so in Amerika recht selten sah: dieLeute tranken Bier. Am Strand, und somit in der Öffentlichkeit. Vondiesem Anblick ganz angetan hab ich mir auch zwei Bier gegönnt, unddabei zugeschaut, wie die wenigen patroullierenden Polizistenzumindest die noch nicht volljährigen Trinker durch Geldstrafen vomBierkonsum abhielten.
Irgendwann kamen auch Thiago, Elison und dieFranzosen dazu, blieben aber nur kurz, da sie noch einbisschen Downtown shoppen wollten. Da konnte ich mich allerdingsnicht anschließen, da es mir am Strand recht gut gefiel.Irgendwann habe ich mich dann aber auch aufgemacht, meinen Rechner undmein Arbeitszeug aus dem Büro geholt und bin nach Hausegefahren.
Nach einem Anruf war die Abendplanung auch klar: Zunächstgab es Pizza in Montecito und dann wollten wir Downtown durch ein paarClubs ziehen. So haben wir das auch umgesetzt. Die Pizza war wirklichlecker, auch wenn das Restaurant ein wenig gewöhnungsbedürftigwar. Wir konnten z.B. die Rechnung nicht mit 5 Kreditkartenbezahlen... :-)
Abends waren wir dann noch im Wildcat und haben uns dort gutamüsiert.
Nach einem Nachtmahl bei Freebirds gings ins Bett – einentspannter Samstag.
Der Sonntag begann ebenfalls relativ ruhig, zumal auch das Wetter in dieserWoche nicht ganz auf dem Höhepunkt war. Gegen Nachmittag setzte dannaber sowohl bei mir als auch bei Thiago der Hunger ein. Aus diesemGrunde gabs dann ein Barbeque – wirklich lecker. Es gab vor allem diesmal keine Burger, sondern Rindfleisch mit Salzkruste – hervorragend!Danach machten sich die drei Franzosen auf den Heimweg, und auch ichhabe mich wieder nach Hause verzogen und noch ein bisschengelesen. Damit war das Wochenende schön ruhig und entspannt vorbei.