Für den Montagmorgen war dann die Abreise aus Santa Barbara geplant. Wir haben mein gesamtes (ich würde nicht nochmal dorthin zurückkehren) und Claudi's Reisegepäck (für den in der letzten Woche bevorstehenden Roadtrip) ins Auto geladen und noch Maria aufgegabelt, die wir in Ventura abliefern wollten.Das hat gut funktioniert, und dann stand für Claudi und mich der Weg in die Wüste auf dem Programm.
Wir wollten so weit wie möglich in Richtung Grand Canyon vorwärts kommen. Typisch amerikanisch saßen wir also weite Strecken des Tages im Auto und haben uns mit erheiternden Gesprächen über alle möglichen Themen wach und am Leben gehalten.
Ein wunderschönes Teilstück konnten wir (nach drei vergeblichen Anläufen) auf der historischen Route 66 zurücklegen.
Die Landschaft dort ist wunderschön, und wir passierten Orte, die wie aus einem alten Western waren.
Wir hatten für diesen Tag nirgendwo eine Übernachtung vorbestellt, hatten aber als Ziel den Ort Palm Springs vor Augen. Kurz davor haben wir in einem anderen kleinen Ort (eher eine Ansammlung von Häusern) namens Truxton bereits ein Motel an der Straße gesehen.In Palm Springs selbst gab es nur ein überteuertes Indianer-Hotel, also sind wir zurück nach Truxton gefahren und haben uns im Motel eingemietet.
Die zugehörige Kneipe hatte dann mittlerweile leider schon zu, aber wir hatten als Abendbrot die Biere, die uns Thiago als Reiseproviant mitgegeben hatte.Das Motel war super und wir haben uns gut von den Fahr-Strapazen erholt. Leider gab es weder Mobilfunk noch eine Festnetzanbindung (zumindest nicht mit Münzen) im Ort! :-)
Am Dienstagmorgen gab es Frühstück und dann ging nach einem Tankstopp die Fahrt weiter. Der Tankwart, wie auch der Motelbesitzer hat uns noch von diversen Straßen abgeraten, die wir ursprünglich nehmen wollten, da diese zu hart und zu rauh für unseren Mietwagen wären.
Also haben wir uns auf die von beiden empfohlene Route begeben und ruck-zuck näherten wir uns dem West Rim des Grand Canyon. Was wir nicht wußten: Auch dort mußten wir ca. 15 Meilen auf einer "Dirt Road" zurücklegen. Das war bereits hart an der Grenze des Machbaren mit diesem Mietwagen (ein schicker blauer Dodge Caliber :-) ).Aber wir konnten uns durchkämpfen (auch wenn das Auto komplett mir einer Staubschicht überzogen und der Blick durch die Heckscheibe unmöglich war – Steinschläge sind uns zum Glück erspart geblieben).
Schließlich kamen wir am Parkplatz an und erfuhren, daß Befahren und Parken im Reservat insgesamt 30$ für uns beide kosten würde. Das klang nicht unmenschlich, also gings los. Wir haben geparkt und sind zum Ticket-Office gegangen. Dort erfuhren wir, daß wir nochmals jeder 30$ entrichten mußten, um zum Skywalk zu kommen. Gut, wir waren einmal da, also haben wir auch diese Gebühr bezahlt, schließlich wollten wir den Skywalk ja unbedingt sehen. Es stellte sich dann heraus, daß das Betreten desselben nochmals 30$ pro Personkostet. Claudia konnte nicht genug erwähnen, daß der moderne Skalp für Indianer heutzutage wohl der Dollar ist, und dass die Indianer immernoch reichlich Skalps vom weißen Mann nehmen. Ganz unrecht hat sie damit nicht, aber wir wollten auch nicht unverrichteter Dinge die Dirt Road gefahren sein, also blieb uns nichts anderes übrig, als zu zahlen. Ob der Preis gerechtfertigt ist, ist fraglich, aber der Grand Canyon ist in jedem Falle atemberaubend!
Man hatte einen wunderschönenBlick auf den Canyon, man konnte eine adlerförmige Steinstrukturerkennen, und auch tief im Canyon den Colorado River. Die Form und dieDimension der Landschaft dort ist wirklich unvorstellbar.
Auf dem Skywalk selbst waren leider keine Kameras erlaubt, aber eineBusstation weiter konnten wir noch genügend Bilder vom Canyonschießen.
Wirklich eine unglaubliche Kulisse!
Am Nachmittag gings dann weiter, das nächste grobe Ziel war nun LasVegas. Zuvor wollten wir aber auf einer Zwischenstation übernachten. Zuerst gab es etwas zu Essen in einem kleinen Ort, unddann hofften wir auf ein Motel nahe am Fluß. Dort gab es leider aberkeine Häuser, also sind wir weiter in Richtung Las Vegas gefahren.
Wiesich herausstellte, gab es lange Zeit kein Motel, und letztlich sindwir in Boulder City gestrandet, ein Ort direkt nach dem Hoover Dam
unddicht an Las Vegas.
Das Motel war wieder in Ordnung, wir konnten sogarins Internet. Tankstellen gab es auch, und so konnte ich das Auto auchein wenig von der furchtbaren Staubschicht befreien.
Am Mittwoch haben wir uns zuerst den Hoover Dam etwas genauerangeschaut,
und dann sind wir bis zum Lake Mead gefahren, wo wir sogarschwimmen konnten.
Es war wirklich herrlich warm, leider gab esnirgendwo am See auch nur ein bißchen Schatten. Also nutzten wir das Wasser zurAbkühlung und teilweise das Auto für etwas Schatten und ich konntenochmal mit Yvonne telefonieren.
Nach diesem Badestoppgings dann weiter nach Las Vegas, wo wir das gleiche Hostel gebuchthatten, in dem ich schon mit Pascal übernachtet hatte. Nach einererholsamen Phase am Pool
haben wir uns dann abends auf den Weg zumStrip gemacht, um einen Eindruck von Las Vegas und den Casinos zubekommen.
Claudia war allerdings schon etwas müde und so haben wirinsgesamt nicht viel (insgesamt 3$) gespielt und sind dann zurück zumHostel.
Da wir am Donnerstag nicht ganz so spät in LA sein wollten, machtenwir uns gegen 11 Uhr (nach einem Frühstück im Hostel) auf denWeg. Unterwegs wollten wir noch ein paar Klamotten in einemMode-Outlet-Center besorgen und dann hatten wir den Großteil desWeges noch vor uns. Wir kamen recht gut voran und hielten unterwegsnur für ein kurzes Abendbrot und eine Autowäsche.
Etwas verspätet(wegen der furchtbar vielen Autos in LA – Stau auf sieben Spuren)kamen wir dann bei Maria an und ich habe Claudi nach Santa Barbaraverabschiedet. Ich würde die letzte Nacht in LA bleiben, und bin mitMaria und ihren Freundinnen auf ein Konzert gegangen.
Der Abend warschön und die Bands waren gut. Abends bei Maria konnte ich sogar nochmein Zugticket für die Rückfahrt in Deutschland ausdrucken. Am Freitag war ich im wesentlichen mit Umpacken meiner Klamottenbeschäftigt. Dann hat mir Maria noch ihre alte Highschool gezeigt, undwir sind ein bisschen am Strand herumgelaufen.
Am frühen Nachmittaghat sie mich dann mit ihrem Vater zum Flughafen gebracht und derletzte Abschied stand bevor. Dann hab ich nur noch mein Gepäckabgegeben und die relativ lange Wartezeit mit meinem vorerst letztenTelefonat mit Yvonne verbracht – ich habe es wirklich genossen! Ichfreue mich schon jetzt darauf, sie wiederzusehen!
Dann gings in den Flieger, und der 10,5-stündige Heimflug konntelosgehen. Der hatte dann am Samstag endlich ein Ende und ich habe michin Düsseldorf mit Lars getroffen! Ich konnte bei ihm und seinerFreundin Ingrid duschen und mich erholen. Auf dem Weg zum Bahnhofkonnte ich mein erstes vernünftiges Bier seit 4 Monaten zu mir nehmen – eine Wohltat!Dann haben wir uns Essen angeschaut, ein Eis und einen Döner gegessenund viel gequatscht. Abends gabs noch ein Bier und dann habe icherstmal ein bisschen geschlafen. Irgendwie macht mir das Jetlagdiesmal kein bisschen zu schaffen.Heute haben wir noch lecker gefrühstückt (mit Brötchen und Salami) undich konnte mit Ingrid(sie ist aus Girona, dem Ort, wo der Zielflughafen für dieTDDFT-Summer School liegt) noch ein paar Details für meine Reise imHerbst klären.
Jetzt sitze ich im Zug nach Weimar und fahre bei Sonnenschein inRichtung Heimat. Damit geht die Reise entgültig dem Ende entgegen... Es war eine wunderbare und unglaublich interessante Zeit mit vielen,vielen Eindrücken und Erlebnissen. Ich hoffe, viele der Dinge die ichgesehen und gelernt habe kann ich beibehalten. Der Abschied von demOrt, den Leuten und dem Land fällt schwer, muß aber wohl zudiesem Zeitpunkt sein. Die beruflichen und privaten Folgen sind fürmich momentan noch nicht abzusehen. Im Moment kreisen dafür zu vieleGedanken und das muß sich erstmal etwas setzen. Dieser Blog endethier.
Am Samstagmorgen sind wir in der total überhitzten Wohnung aufgewacht und dann sind wir nach einem Besuch bei Marias Eltern in eines der Einkaufszentren gefahren, um erstmal ein Mittagessen zu uns zu nehmen.Dort haben wir einige Zeit zugebracht, ein paar Kaffee getrunken und die Hitze ertragen. Dann gings zurück nach Santa Barbara. Zum Glück war nicht so viel Stau und die Fahrt war erträglich.
Abends waren wir bei Thiago – eigentlich wollten Maria und Beth noch Downtown feiern, aber Claudia, Thiago und ich waren irgendwie unentschlossen. Also haben wir uns entschieden, nur im Haus herumzuhängen und ein paar Bier zu vernichten. Das war auch recht lustig und wir haben viel gelacht. Außerdem wollten wir am Sonntag nicht ganz so spät los – Vans Warped Tour stand auf dem Programm.Das ist ein Musik-Festival, auf welches ich mich schon die ganze Zeit gefreut habe, und auch die Tickets schon zeitig gekauft hatte. Nach einem Telefonat mit Yvonne sind wir gegen 12-13 Uhr auch gestartet (Thiago hatte zwischenzeitlich noch mit seinem BetreuerMittag gegessen), und halbwegs rechtzeitig in Ventura angekommen. Natürlich gab es einen kleinen Stau vorm Parkplatz, aber wir waren dann nicht zu spät auf dem Festivalgelände.
Das Festival selbst war wirklich schön – insbesondere Pennywise warden Besuch schon fast allein wert. Aber auch Anberlin hatten einensuper Auftritt und wir hatten wieder viel Spaß in unserer Truppe.Interessant war, daß es allgemein kein Bier zum Verkauf gab, sondernnur in zwei durch Zäune abgetrennten Bereichen. Davor war natürlichdie obligatorische Ausweiskontrolle und man bekam ein Armband, was den Zutritt in den "Bierkäfig" erlaubte.
Ein paar Bier später haben wir uns dann ein paar Bands angeschaut. Als wir dann später nochmal zum Bierkäfig wollten, war die Polizei gerade dabei, diesen aus irgendwelchen Gründen zu schließen. Sehr merkwürdig, und kein Vergleich zu deutschen Festivals :-)
Abends sind wir dann zurückgefahren, und ein weiterer schwerer Schlag stand mir bevor, der Thiago-Abschied. Ich wußte gar nicht so recht, was ich zu ihm sagen sollte. Fakt ist, daß er mir sehr fehlen wird. Selten hat es auf Anhieb mit jemandem so gut funktioniert undgepaßt wie mit ihm. Ich hoffe wirklich, daß ich ihn wiedersehen werde, obwohl mir noch nicht ganz klar ist, wie das funktionieren soll. Er wird mir echt fehlen...
Am Montag bin ich zunächst in die Uni gefahren und habe mich später am Tag mit Yvonne getroffen. Abends sind wir zu Thiago gefahren, dort hatten sich mittlerweile Anna, Maria und Andria samt Schlange (sehr zu Thiagos Freude) häuslich eingerichtet.
Alle mußten an diesem Montag ihre Wohnung verlassen, wollten aber noch in Santa Barbara bleiben. Also haben sie Thiagos Wohnzimmer besetzt, und wir haben uns abends dort noch einmal in großer Runde getroffen. Dort haben wir dann auch etwas Kaktus zubereitet und gegessen.
Später stand der Abschied von Andria und Ezra auf dem Programm...
Am Dienstag hat sich Claudi dann nach San Francisco aufgemacht, und ich mußte mich von Yvonne verabschieden, das war kein schönerTag. Glücklicherweise wird das wohl kein Abschied für immer gewesensein. Sie ist eine unglaubliche Person.
Am Mittwoch hatte ich meinen Abschlußvortrag vor der Arbeitsgruppe. Ich erwähne das, weil ich bisher keinerlei Arbeits-Dinge im Blog beschrieben habe. Das habe ich absichtlich getan, doch zumindest an einer Stelle (und das ist diese) kann erwähnt werden, daß sich der Aufenthalt auch arbeitsmäßig sehr gelohnt hat. Kürzer ist meine Liste an zu erledigenden Dingen dadurch natürlich nicht geworden, aber ich denke, die Resultate können sich durchaus sehen lassen. Außerdem haben Thiago, Maria, Melissa und ich am Mittwoch Kung FuPanda im Kino angeschaut – SEHR lustig. Die Parallelen von Thiago und dem Panda im Film waren kaum zu übersehen und wir haben uns halb totgelacht.
Danach gings zum allerletzten Mal ins OTT, wobei schnell klar war, dass diesmal kaum Leute da sein würden. Glücklicherweise waren ein paar Kumpels von uns da, sodaß wir trotz der fast leeren Bar einigen Spaß hatten, aber trotzdem war es insgesamt kein Vergleich zu vorherigen Abenden dort.
Am Donnerstagabend haben sich die in Santa Barbara verliebenenaufgemacht, um nochmal Downtown zu feiern. Das war relativ lustig, und im Wildcat waren sogar ein paar Leute zum Feiern. Besonders Anna hatte viel Spaß und wir haben schön getanzt! :-) Nachts kam dann auch Claudi zurück aus San Francisco und wir haben uns daheim getroffen. Ihr hat es dort super gefallen.
Am Freitag habe ich dann die letzten Sachen in der Uni erledigt. Da gleichzeitig am Freitagnachmittag noch mein Abschluß-Barbeque mit der Arbeitsgruppe war, bin ich zwar nicht zu all zu vielen Dingengekommen, aber immerhin konnte ich die Schlüssel wieder abgeben undmeinen Schreibtisch beräumen. Thiago hat das sichtlich nicht gefallen und auch mir wurde so richtig klar, dass nun bald Schluß ist. Am Nachmittag gings dann an den Goleta Beach zum Grillen. Anderson stand am Grill und alle Kollegen und ein paar Freunde waren da. Es war wunderschön. Das Wetter war herrlich und wir haben uns nett unterhalten und lecker gegessen.
Eigentlich wollten wir nicht so lange bleiben, aber die Veranstaltung war einfach zu schön um zeitig zu gehen. Mein Chef hat eine kurze Ansprache gehalten, die mich fast auf dem falschen Fuße erwischt hat, und meine ohnehin nicht beste Stimmung noch etwas trauriger gemacht hat. Es ist einfach zu schade, diesen Ort zu verlassen. Die Kollegen sind wirklich nett, und so fiel der Abschied schon schwer.
Gegen 20 Uhr haben wir uns dann doch vom Acker gemacht, die letzten Dinge aus dem Büro geholt und dann gings auf nach LA. Dort wollten wir mit Maria ein bisschen feiern. Anna hatte derweil in Thiagos Haus auf uns gewartet und war wegen der 2-stündigen Verzögerung derart genervt, dass sie die ganze Fahrt kein Wort mit uns geredet hat. Glücklicherweise konnte ich in LA im Club dann wieder mit ihr reden :-)
Der Abend war wirklich schön, wir waren in einem Club dicht am Sunset Boulevard und haben schön gefeiert.
Danach haben wir alle in Marias Wohnung mit Schlafsäcken übernachtet – sehr amüsant.
Claudi und ich haben uns bereits gegen um sieben wieder aus den Federn gemacht und ins Auto gen Süden gesetzt – San Diego stand auf dem Programm.
Die Fahrt verlief recht gut und wir waren recht früh schon angekommen.
Diese Stadt liegt auch direkt am Meer und hat einen schönen Hafenbereich.
Da sind wir am Nachmittag ein bisschenherumgelaufen und haben das schöne Wetter genossen. Dabei haben wireine Flugzeugstaffel gesehen, die mit Düsen einen Werbeschriftzug anden Himmel geschrieben hat – sehr schön!
Abends haben wirnoch etwas gegessen und im "Gaslamp Quarter" etwas getrunken. Dabeihandelt es sich um eine Art Kneipenviertel mit vielen kleinengemütlichen Kneipen – hübsch. Auf dem Weg zur Kneipe haben wir nocheine Oldtimer-Show erleben können, Claudi hätte am liebsten das eineoder andere Auto mitgenommen.
Dann sind wir aber nicht zu spät zurückins Hostel und haben uns – total KO – von den Strapazen erholt.
Am nächsten Tag gings nach Tecate, einer Stadt in Mexiko nahe derGrenze. Das Auto haben wir in den USA stehen lassen, und wir sind zuFuß über die Grenze gelaufen.
Kontrollen gab es weit und breit nicht,aber wir haben sicherheitshalber noch einen Beamten in der Nähegefragt, ob wir auch wieder einreisen könnten.
Dem war wohl so, alsosind wir nach Mexiko gelaufen. Direkt hinter der Grenze (die aufUS-Seite eher aus karger Landschaft bestand) begann Tecate – einekleine mexikanische Stadt. Wir sind ein bisschen herumgelaufen undhaben etwas gegessen.
Sogar Nähmaschinen von Singer konnte man dort reparieren lassen:
Es war unglaublich heiß und am frühen Nachmittagwollten wir zurück. Davor haben wir noch etwas Kaktus gekauft – denkonnte man nach Auskunft der Verkäufer essen. Also haben wir uns jedernoch vor unserem Grenzbertritt in einem Park in Tecate ein Blatt vomKaktus schmecken lassen. Es war erfrischend und hat irgendwie nachGras geschmeckt, glücklicherweise war es scheinbar auch sauber genug,es ist im Magen geblieben. :-)
Dann gings zurück zur Grenze.
Claudia konnte ohne größere Problemepassieren, aber mein Grenzbeamter hatte scheinbar Probleme mit demEinwanderungsrecht. Er war sichtlich über mein J1-Visum (keinTouristenvisum) verwirrt, und fragte zuerst noch seinen Kollegen, obdenn nun meine Papiere in Ordnung wären. Schließlich hat er mich dochwieder in die USA gelassen – zum Glück.
Dann haben wir den Rückwegnach Santa Barbara angetreten. Nach einem Zwischenstopp am Ozean naheVentura haben wir uns noch kurz in IV mit Thiago, Maria undCo. getroffen.
In dieser Woche kam ich endlich mit dem Autoverkauf voran. Ich hatte bereits seit einer Weile die Annonce im Internet (natürlich auf Craigslist) geschaltet, aber den durchschlagenden Erfolg hatte ich bisher nicht. Es gab zwar immer wieder ein paar Interessenten, aber irgendwie hatte ich noch keinen Abnehmer gefunden, und das hat genervt. Diese Woche gab es dann zwei ernsthafte Chancen – zuerst Craig. Er hat sich gut über das Auto informiert, und sogar einen VIN-Check durchgeführt. Dabei kann manbeim amerikanischen DMV (Department for Motor Vehicles) Informationen gegen Geld bekommen. Er hatte es auch schon fast gekauft, dann aber doch noch ein besseres Angebot gefunden. Allerdings war er scheinbar wirklich angetan und hat mir sogar noch Tipps gemailt, wie ich die Anzeige im Netz noch effektiver gestalten könnte.
Glücklicherweise habe ich diese Tipps aber doch nicht gebraucht, denn unter ein paar weiteren Terminen war dann auch der letztliche Käufer. Er war von Anfang an relativ begeistert und wir haben uns für den nächsten Tag einen Termin an der Bank ausgemacht. Zuvor brauchte ich aber noch einen Smog-Test, das ist ein vom kalifornischen Gesetz geforderter Standardtest. Wie sollte es anders sein – der Test schlug natürlich fehl mit der Begründung, daß der Luftfilter im Auto nicht straßentauglich sei. Das widerum konnte ich mir nicht erklären, schließlich habe ich am Auto nichts verändert, und es vor kurzer Zeit auch mit gültigem Smog-Zertifikat gekauft. Genützt hat es aber alles nichts, also habe ich den Banktermin nochmal um einen Tag verschoben und bin am nächsten Tag zu einer anderen Werkstatt gefahren. Diese hätte den Smogtest auch mit diesem Luftfilter durchgeführt, aber wie sich zeigte, war es nicht nur ein Sportluftfilter, sondern dieser hatte auch noch ein faustgroßes Loch und filterte folglich nur bedingt Luft... :-)
Mit einem Lappen im Loch hat das Auto den Smogtest dann nichtbestanden, es mußte letztlich ein neuer Filter her. Den habe ich dann(nach einem Tipp der Werkstatt) auch auf dem Schrottplatz nahe der Unibekommen, einbauen lassen – fertig! Schon hatte ich meinSmogzertifikat. Damit konnte ich dann den Autoverkauf erfolgreichabwickeln und darüber war ich richtig froh, viel Zeit wäre auch nichtmehr geblieben.Ein weiterer Programmpunkt in dieser Woche war der letzte OTT-Termin,danach waren auch die letzten Studenten endgültig abgereist. Lustigwars, auch wenn Yvonne vom vielen Lernen und den Prüfungen total KOwar.
Thiago und ich haben z.B. unser einziges normales Foto gemacht:
Am Donnerstag waren wir in Downtown Santa Barbara feiern – sehrangenehm und lustig. Wir waren an diesem Abend mittlerweile schon im Wildcatangekommen und der Abend war schön, als mich irgendwer aus Deutschlandanrief, dessen Nummer ich nicht kannte. Aus der guten Stimmung heraushabe ich diese Person zunächst ein bisschen an der Musik teilhaben lassen – ich dachte zuerst, dass sich da wohl jemandverwählt hat. Nach dem dritten Anruf habe ich mich aber über dieHartnäckigkeit gewundert und bin vor die Tür zum Telefonierengegangen – drin war es natürlich viel zu laut. Eine gute Idee, wie sich herausstellte, da am TelefonClaudia war – eine Schulfreundin, die mich am nächsten Tag besuchenwollte. Sie stand in diesem Moment am Checkin-Schalter vom Flughafenund brauchte meine Adresse, da sie sonst nicht ins Flugzeug gelassenwürde. Sie war schon leicht panisch, obwohl sie sich zuvor gut mit derFrau am Schalter über die Musik amüsiert hat. :-)
Zum Glück ging aber alles gut und sie hat die Adresse noch rechtzeitigbekommen. Ein Glück also, daß wir am Donnerstag lange wach waren...
Am Freitag habe ich nach der Arbeit in der Uni gegen 21 Uhr denMietwagen (ich war ja seit dem Autoverkauf Fußgänger) fürs Wochenendeund dann Claudia vom Flughafen geholt. Sie war noch nicht so richtigerschöpft, also habe ich sie und Thiago eingepackt und wir sind zuMaria gefahren, dort war eine letzte Party dieser WG.
Ich war Fahrerund habe mir die ganze Sache vom nüchternen Standpunkt ausangesehen. Yvonne war relativ KO, sie hatte vorher schon mit ihrenMitbewohnerinnen gefeiert und auch Claudia hat sich gut amüsiert.
Ichwar gerade mit Yvonne zur Erholung an der frischen Luft auf der Treppezur Wohnung, als drei Polizisten fragten, ob sie mal vorbeigehendürften. Ärgerlich, aber irgendwem war es wohl zu laut. Also wurde dieSache dort aufgelöst und alle Leute (glücklicherweise ohne Strafe fürMaria) nach Hause geschickt. Nach einer kurzen Wartezeit, bis alleCops verschwunden waren, sind wir zurück und haben leise noch einbisschen im kleinsten Kreise weitergefeiert. Yvonne war mittlerweilewieder fit und hat sich um Andria gekümmert, der es ebenfalls nichtgut ging.
Irgendwann sind wir dann nach Hause gefahren, Claudia wardann auch müde und wir wollten am nächsten Tag nach San Diegostarten.
Leichter gemacht hat diese Party auch den Samstag nicht. Ich war noch relativ lange relativ müde, aber wir haben uns am Morgen (bzw. Mittag) bei Thiago wiedergetroffen und noch für das Heimkommen der letzten Leute gesorgt. Thiago hat noch ein paar Avocados geerntet.
Ansonsten war der Samstag eher ruhig und ich habe ihn zumErholen genutzt.
Abends gings nach IV, ich war diesmal nurFahrer. Trotzdem war es ganz lustig und auch nicht zu wild. Scheinbarwar es aber bereits trotzdem einem der Nachbarn (möglicherweise auchaufgrund der bevorstehenden Prüfungen) zu laut, irgendwann trafenjedenfalls drei Polizisten ein und stoppten die Party – auchinteressant zu sehen. Nach diesem recht frühen Ende und nachdem ich die anderenheimgefahren hatte, habe ich Yvonne noch einen Besuch abgestattet -sie konnte vorher schon nicht mit, weil sie richtig viel zu lernenhatte, und entsprechend auch ziemlich gestreßt war – also habe ichversucht, sie so gut es ging aufzumuntern. Am Sonntag bin ich mit Elison und Martin zum Surfen an den Sands Beach(nahe der Uni) gefahren. Ich selbst hatte zwar keine Surfausrüstung,aber ich wollte den beiden zuschauen und mich selbst ein bisschen anden Strand legen. Während die beiden also surften habe ich etwasgelesen, Musik gehört und ein paar Möhren angebaut.
Auf dem Rückweg habe ich Yvonne im Starbucks noch kurz beim Lernenbesucht, sie war wirklich nicht zu beneiden, aber die Prüfungen warennatürlich wichtig – waren es doch die letzten....
Scheinbar hatte ich mir beim Chillavista eine Erkältung eingefangen, jedenfalls litt ich die gesamte Woche an Schnupfen und Husten. Entsprechend ruhig verlief die Woche und ich habe meine abendlichen Tätigkeiten auf Schlafen oder ein Diner mit Yvonnebeschränkt – die (wegen der bevorstehenden Prüfungen) natürlich auchnicht angesteckt werden wollte, und auch nicht feiern konnte.
Ichmußte mich außerdem für Freitag vorbereiten – an diesem Tag solltemeine Abschiedsparty stattfinden. Das mag nun zunächst relativverfrüht erscheinen – der einfach Grund aber dafür ist, dass eine Wochespäter schon die Abschlußprüfungen vorbei waren. Der typische Weg istdann hier, daß nach diesen Prüfungen lediglich noch dieGraduation-Feierlichkeiten für die Fertig-Studierten stattfinden, unddann bereits die Abreisewelle in die Sommerferien einsetzt. Da wiraber auf der Party auch ein paar Leute (insbesondere die vielenstudentischen Freunde) haben wollten, haben wir uns zu diesem frühenTermin entschlossen.
Also gings am Freitag mit Maria und Thiago zuCostco – einem Supermarkt ähnlich der "Metro"-Kette in Deutschland (Mariahatte die nötige Zugangskarte).
Zwei Stunden und ca. 250$ (die wirglücklicherweise aufteilen konnten) später hatten wir den ganzenKofferraum voller Zubehör. Das haben wir dann bei Thiago eingelagert,und die Vorbereitungen konnten beginnen. Die Startzeit war beiFacebook (das internationale und viel bessere Original zum deutschen"Studi-VZ", und die aktuelle und hiesige Methode der Wahl, Parties zuverkünden, Leute einzuladen, etc.) mit ca. 21.30 Uhr angegeben, undbis dahin gab es noch richtig viel zutun.
Thiago hat sein wunderbaresGuacamole zubereitet, ich habe ihm dabei geholfen und noch etwas vomWodka-Wackelpudding gemischt, der schon bei meiner Abschiedsfeier inDeutschland gut ankam.
Dann trafen die Gäste nach und nach ein und so langsam kamdie Feier ins Rollen.
Zu guter Letzt waren richtig viele Leute da:viele die ich kannte, viele aus meiner und auch aus ThiagosArbeitsgruppe hier und auch einige Fremde, die Thiago kannte. DieStimmung war richtig gut und ausgelassen, die Leute haben sichköstlich amüsiert, ich mich natürlich auch. Im Garten war es ruhiger und gut zum Quatschen, imHaus wurde getanzt und gekaspert – herrlich! Leichter gemacht hatdiese Party den Abschied aber nicht... Maria hatte mir sogar einen Kuchen gebacken: