Nach meiner Aktion vom Vortag hab ich die Nacht zum Montag geschlafen wie ein Stein und bin entsprechend mit einem leichten Muskelkater aufgewacht.
An diesem Morgen wollte ich mich als erstes um die Autoversicherung kümmern, da gleichzeitig für diesen Tag der Umzug geplant war. Die Idee war, dass ich mit Sack und Pack im Kofferraum das Haus der Spoonerows verlasse, am Tag dann ganz normal in der Uni arbeite und danach zum neuen Heim in Goleta aufbreche. Trotz dass dieser Tag also vergleichsweise ruhig startete, bin ich zeitig aufgestanden, da ich mich noch von Dana verabschieden wollte. Ich hatte zwar am Vorabend bereits die eigens dafür importierte Flasche Schierker Feuerstein an den Mann gebracht, aber trotzdem wollte ich die beiden früh nochmal sehen.
Da ich jedoch nicht vor neun bei der Versicherung auflaufen konnte, habe ich eine kleine Heimarbeits-Session eingeschoben.
Als die Zeit gekommen war, hab ich mich aufs Fahrrad geschwungen und bin zur Filiale gefahren. Glücklicherweise habe ich dann gleich einen Termin und kurz danach auch die Police bekommen. Zurück gings mit dem Fahrrad zum Haus und schon konnte ich abreisen.
Nachdem der Rest des Arbeitstages bewältigt war, gings ins neue Heim. Dort war (zum ersten Mal
wirklich seit meiner Einreise in die USA) Kofferauspacken angesagt, und ich habe mich erstmal häuslich eingerichtet.
Als ich am Dienstag meine Nahrungsmittelvorräte auffrischen wollte, ist mir eine besondere Eigenheit dieses Landes sauer aufgestoßen. Ich stand vor dem Bierregal und konnte mich nach langem Grübeln schließlich zu einer Biersorte durchringen. (Das sollte noch nichtmal all zu übel schmecken, wie sich später herausstellte.) Als ob aber diese Entscheidung nicht schon schwer genug gewesen wäre, kam noch eine viel größere Hürde: die Kasse!
Die Frau wollte meine "ID" sehen, damit ist hier im Allgemeinen ein kalifornischer Führerschein gemeint. Sowas habe ich natürlich (noch??) nicht, stattdessen habe ich meinen Pass gezückt. Den wollte die Kassiererin widerum nicht akzeptieren. Da ich auch nicht bereit war, das Bier im Stich zu lassen, habe ich versucht, sie zu überreden. Schließlich hat sie einen Chef gerufen, und der hat das Ganze dann erlaubt. Wie krank!
Für Mittwoch stand ein kleines Highlight auf dem Abendprogramm: Steven Wozniak, der Co-Gründer von Apple sollte im Arlington-Theater in Downtown einen Vortrag halten.
Ich habe mich nach kurzem Hin- und Herüberlegen doch dazu entschlossen, ein Ticket zu kaufen. Der Tag an sich war eher regnerisch, zum ersten Mal übrigens.
Der Vortrag selber war nicht schlecht. Steven hat vor allem über seine Vergangenheit erzählt, in der er als Nerd Mikroprozessoren und Computer gebastelt hat. Insgesamt war das ziemlich unterhaltsam und Steven selber ganz sympathisch, auch wenn der Vortrag stückweise ziemlich einstudiert wirkte. Das hat aber nicht wirklich gestört, zumal die Geschichte ganz lustig war. Insgesamt natürlich die Umschreibung des amerikanischen Traums (vom Garagenbastler zur Millionenfirma), aber damit irgendwie auch romantisch.
Danach war ich mit meinem Bürokollegen (Thiago, ein Brasilianer)
noch in einer Karaoke-Kneipe. Kein Highlight, aber auch nicht unerträglich.
Am Donnerstag habe ich früh auf dem Weg zur Uni ein liegengebliebenes Auto gesehen, zusammen mit dem Fahrer, der versucht hat, selbiges von der Straße zu schieben. Da ihm das scheinbar etwas zuviel war hab ich meine Hilfe angeboten. Er hat sie dankbar akzeptiert, und da haben wir zunächst das Auto an den Rand befördert, und dann habe ich ihn zur Tankstelle gefahren. Er ist ein Franzose, der ebenfalls für eine ganze Weile hier ist. An der Tankstelle gabs dann neues Benzin und mit dem Sprit in einem offenen Kanister (Igitt, hat das gestunken) im Auto sind wir zurückgefahren. Ich hab ihn dann seinem Schicksal überlassen, aber ihn am nächsten Tag nochmal getroffen, und erfahren, daß es tatsächlich "nur" am Benzin lag.
Den Donnerstagabend haben wir ebenfalls in Downtown in einem Club verbracht und dort noch weitere Deutsche getroffen. Alles in allem ein sehr schöner Abend!
Am Freitag war dann endlich zum letzten Mal Uni für diese Woche angesagt. Nachdem ich mich am Morgen erfolgreich fürs Parken und für den Sport angemeldet hatte, wollte ich am Abend gleich mal den Sportbereich testen.
Zunächst bin ich dort ein bisschen herumgelaufen, um erstmal einen Überblick zu bekommen und es ist wirklich unglaublich: Neben Tennisplätzen, Fussballplätzen, Squash-Hallen, Basketballhallen und zahllosen Fitnessmaschinen gibts sogar drei beheizte Schwimmbecken (mit salzigem Wasser) und einen Whirlpool.
Nachdem ich mich im Fitnesszimmer ausgetobt hatte (ein Fehler, wie der Muskelkater am Wochenende zeigte...) hab ich noch ein paar Bahnen im Schwimmbecken absolviert und mich dann in den Whirlpool geschmissen.
Danach gings heim und nach dem Abendbrot auch schon nach Isla Vista – dem Studentenwohnbereich der Uni. Dort spielen sich am Wochenende die schönsten Parties ab, und Thiago hatte uns eine ausgesucht. Mit dem Fahrrad sind wir hingeradelt.
Die erste Party war eher so durchschnittlich, aber durch einen Zufall habe ich einen anderen nur teilweise amüsierten Typen kennengelernt. Der wollte dann mit seinen Kumpels noch weiter und die haben mich mitgenommen. Am neuen Ort wars schon deutlich besser, ein Highlight war z.B. der Eisblock: in die Rinnen wurde oben der Wodka gegossen und kam eiskalt im Mund an. Lecker...
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