Der Sonntag startete endlich wieder schön verschlafen. Ich habe mich gegen 11 Uhr vom Bett an den Rechner bemüht und erstmal mein Grundbedürfnis nach Internet befriedigt – herrlich, wie daheim!
Nochmal etwas später gabs dann auch Frühstück und so gings schön langsam in den Tag hinein. Blue, dem Hund der beiden Spoonerows, gings auch nicht viel anders. (Ich hab das schonmal mit Frank in Berlin besprochen: Sonntage sind eben, so gesehen, sinnlos ...)
Florian packte in der Zwischenzeit im Nachbarzimmer seine Klamotten ein und ich genoss das Nichtstun. Irgendwann kam Dana nach Hause und Florian und sie sind zum Flughafen gefahren. Mittlerweile war es 15 Uhr und ich bekam ein schlechtes Gewissen, da ich es noch nichtmal in richtige Klamotten geschafft habe.
Also entschloß ich mich kurzerhand zu einer Radtour in die Berge. Schnell hatte ich mir einen groben Überblick über die Route verschafft, einen halben Liter Wasser, eine Banane und einen Apfel in den Rucksack geworfen und schon gings um kurz vor 16 Uhr los, relativ spät, wie ich noch feststellen werde! Warm war es auch – also hatte ich den Pullover nur zur Sicherheit mit.
Ruck-zuck wurde auch die Straße immer steiler und ich schnaufte den Berg hoch. Das war wirklich anstregend, aber der Ausblick wurde von Kehre zu Kehre besser!
Zwischendurch gab es auch besser bewachte Bereiche, von denen habe ich mich aber sicherheitshalber ferngehalten.
Bereits auf einer ziemlichen Höhe angekommen, fiel mir ein Verbotsschild auf: "No Shooting". Von dieser Engstirnigkeit und Kleinkariertheit angewidert, fuhr ich weiter! Nichts darf man hier!
Zum Glück scheinen die Einheimischen das nicht so ernst zu nehmen, wie die Einschußlöcher auf dem Schild vermuten lassen...
Die Strecke ging ewig so weiter und wurde auch kein bisschen flacher. Von Apfel und Banane war schon lange nix mehr übrig, und die Wasserflasche war auch schon halb leer. Stückweise war ich so fertig, dass ich nicht mehr fahren konnte, sondern schieben mußte. Ich hab mir sogar gewünscht, daß Frank mit dabei wäre, für ihn wäre diese Strecke richtig gut gewesen! Irgendwann (ich war schon ziemlich weit oben, und es war schon ziemlich spät) wurde es auch kälter und windig. Den Pullover hatte ich lange an, trotzdem war es kalt! Umkehren wollte ich nun aber auch nicht, außerdem sah die Landschaft wirklich klasse aus, ich hatte mittlerweile eine richtig guten Überblick!
Dafür war ich richtig ausgepowert und hab die folgenden Anstiege eigentlich nur noch geschoben. Es wurde auch immer später und schon so langsam dunkler und noch kälter, ich konnte schon meinen Atem sehen. Ich hatte keine Idee, wie weit es noch ungefähr sein könnte.
Zwischenzeitlich fragte ich mich, ob es hier wirklich die ganzen Tiere gab, die Dana mir mal aufgezählt hatte. Neben Waschbären (die wühlen "nur" im Vorgarten), Skunks und Opossum, gibts wohl auch Kojoten, Berglöwen und Klapperschlangen. Mittlerweile hatte ich Hunger und war so erschöpft, dass ich nicht lange vor einem Berglöwen hätte wegrennen können. Zum Glück waren immer nur Eidechsen zu sehen, aber auch die hatten sich mittlerweile verkrochen, da es weiter dunkler wurde. Als ich den höchsten Punkt erreicht hatte, konnte man wunderbar sehen, wie die Wolken über den Berg zogen.
Irgendwann gings dann zum Glück wirklich wieder bergab. Am Anfang war ich sehr froh darüber, weil ich endlich schnell vorankam, aber dann merkte ich, daß das erst recht furchtbar kalt und windig war. Meine Hände waren schon fast gefroren, und ich steckte sie abwechselnd in die Hosentaschen.
Nach einer ganzen Weile furchtbar kalter Abfahrt, kam ich endlich am Highway 154 an, und dachte, es ist nicht mehr weit von da. Es gab sogar eine verlassene (bzw. zumindest geschlossene) Tankstelle am Rand, aber niemand, den ich fragen konnte, wie weit es noch ist. Durch die kurze Pause, die ich da einlegte, wurden meine Hände wieder wärmer, dabei schmerzten schon die Fingernägel.
Da ich weitermußte (Licht hatte ich ja auch keins) überquerte ich schnell den Highway. Kurz danach kam ich in eine Wohnsiedlung. Dort angekommen fragte ich eine Frau, wie weit es noch ungefähr ist und erfuhr, daß es noch 12 Meilen bergab ging. Das war unmöglich. Erst wollte ich ein Taxi rufen, aber glücklicherweise brachte die Frau mich samt Fahrrad nach Hause. Ich habe die ganze Autofahrt gezittert vor Kälte! :-)
Als ich endlich daheim war, war ich schon wieder halbwegs warm, hab aber trotzdem noch eine schöne warme Dusche nachgelegt. Dann gabs nur noch Abendbrot und schon hab ich mich ins Bett geschmissen, um diesen schönen Text hier zu schreiben! Jetzt werde ich erstmal schlafen, ich bin völlig ko! Aber ich habe den San Marco-Pass erklommen, immerhin knapp 800 Höhenmeter, wie mir Wikipedia jetzt sagte!
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1 comment:
are you crazy man????
jap ja yes si qui da .......
liebe grüße
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