Sunday, March 9, 2008

Samstag, 01. 03. 2008

Mittlerweile haben wir es bis in die U-Bahn 7 Richtung Queens geschafft und die Fahrt von insgesamt 35 Minuten hat begonnen – Zeit genug um über den ersten Tag nachzudenken:

Begonnen hat das Ganze zu nächtlichen Uhrzeiten – Treffpunkt war 20 vor sieben (morgens!!) in der Hotellobby. Karsten und ich hatten noch Zeit für einen Kaffee, während R.-W. noch seine Sachen zusammengesucht hat. Das Wetter war furchtbar. Alles war grau, es hat geschüttet wie aus Eimern und war stürmisch $ndash; im Wetterbericht war fast von einem zweiten "Kyrill" die Rede. Regenschirm hatte ich keinen und Karstens kam mit den Windböen nicht zurecht, deswegen wurden wir natürlich nass.

Der Bus in Richtung Tegel startete relativ pünktlich vom zugigen Busterminal. Nach einer kurzen Fahrt kamen wir in Tegel an. Da wir so ziemlich die ersten am Schalter waren, war auch das Einchecken sehr angenehm. Die erste Frage der Mitarbeiter war, ob wir nicht vielleicht noch eine Nacht in Berlin bleiben möchten, das Hotel würde bezahlt und wir bekämen zusätzlich einen 500-$-Voucher zur Belohnung. Hintergrund dieser Idee war angeblich, dass aufgrund des Sturms das zu transportierende Gepäck so gering wie möglich gehalten werden sollte und deswegen Passagiere auf andere Flüge umverteilt wurden. Wir brauchten uns aber "keine Sorgen zu machen". Naja. Nach dieser beruhigenden Ansage und unserer dankenden Ablehnung gings an die Gepäckabgabe – zu dritt natürlich. Für die dort verantwortliche Frau war das eine unerwartete Belastung, da wir in bester Reiselaune waren und auch entsprechende Diskussionen führten. Das Gepäck wurde abgegeben, aber R.-W.'s Graphen-Poster wollte die nette Dame (er hat es ihr nett angeboten) trotz meiner nachdrücklichen Empfehlung nicht sehen. Den Rest der Zeit haben wir in der mager ausgestatteten Abflughalle verbracht, Kaffee gabs keinen, andere Läden (bis auf einen kleinen Duty-Free-Shop) auch nicht.

Der Flug mit Continental Airlines selbst startete überpünktlich und war trotz des Sturms kein Problem – im Gegensatz zu anderen Flügen. Die Bordcrew – durchweg Amerikaner im mittleren Alter – war überwiegend freundlich und bot den typischen Service: Flugzeug-Nahrung, Getränke – lecker ist anders, aber das ist wohl immer so. Das Erwähnenswerteste vom Flug ist lediglich einer der Stewarts, der seinen Hang zum gleichen Geschlecht auch nicht unter seinem wohl chirurgisch fixierten Lächeln verbergen konnte – alles in allem nicht sehr aufregend. Bevor ich endlich ein bisschen Schlaf der letzten Nächte nachholen konnt, wollte ich mir noch einen Film anschauen -– leider lief ein Exemplar, das seinesgleichen sucht. Die deutsche Synchronisation erweckte den Eindruck, sie würde live von der Bordcrew im Nebenzimmer vorgenommen, und die Dialoge waren extrem ausgefeilt. Dafür konnte ich wenigstens schnell schlafen – das war nach dem ganzen Streß auch bitter nötig. Vor dem Flugzeug gab es auch nicht viel zu sehen – überwiegend Wolken oder Schneelandschaft. In der Nähe von Grönland gabs bröckelnde Eisschollen die im Wasser schwammen – natürlich: Wir leben ja zu Zeiten der Klimaerwärmung. Die armen Eisbären!
Bemerkenswert war der Landeanflug auf New York: Da Newark und damit unser Zielflughafen für uns sehr günstig liegt, konnten wir einen exzellenten Blick auf Manhattan genießen. Das ganze wurde zusätzlich durch ein Stück Schokolade der netten britischen Oma neben mir versüßt. Naja, die Landung selbst war schnell vollzogen (und kurz nach 13 Uhr bereits beendet), auch wenn man vom Flugzeug aus den Eindruck hatte, man würde in der letzten Kurve bereits den Boden streifen. Am Zoll verlief alles glatt und wir wurden alle für unsere Vorhaben zugelassen. Angekommen in Newark schnappten wir uns den nächstbesten Bus in die Stadt. Nach einer kurzen Befragung des Münz-Orakels nach dem richtigen Weg standen wir auch schon vor dem Bahnhof "Grand Central".


















Dort angekommen haben wir mehr oder weniger zielstrebig unser Hostel angesteuert. Den direktesten Weg konnten wir nicht nehmen – die Umgebung war einfach zu beeindruckend: Überall Hochhäuser, Autos, Menschenmassen! Sofort war klar: Ich brauche irgendwann mal eine Wohnung in so einem Hochhaus! ... :-)


















Zum Glück war das Hostel selbst nur wenige U-Bahnhaltestellen entfernt und wir konnten nach nur sehr kurzer Zeit erfolgreich in unser Viermannzimmer einchecken. Da es in Deutschland mittlerweile 23 Uhr Abends war und Karstens Handy nicht zum Telefonieren bereit war (und bis heute nicht ist), mußte eine Telefonkarte her.














Gesagt,
getan. Kurz danach konnt von einer Nebenstraßen-Telefonzelle aus die erfolgreiche Ankunft berichtet werden. Im Anschluß daran begannen wir mit der Erkundung der näheren Umgebung – zu Fuß.

Das ist durchaus anstrengender als es klingt – zumal wir bei allen Reisen den Laptop im Rucksack dabeihatten. Man legt einfach unglaubliche Entfernungen zurück, ohne es richtig zu bemerken. Wir haben es entlang des Broadway (der sich durch ganz Manhatten zieht) bis zur 72. Straße geschafft (ausgehend von der 103.), parallel immer auf der Suche nach einem Abendbrot. Da sich keine besonders gute Gelegenheit dazu bot, war schließlich sogar R.-W. zu einem Essen bei McDonalds bereit. Damit war der erste Tag im Prinzip beendet.














Wir sind noch zurück ins Hostel, haben den akuten Mangel an Badelatschen bemerkt, konnten ihn aber an diesem Tag nicht mehr abstellen (wie auch nicht an den Nächsten, wie sich zeigen wird). Geschlafen haben wir prima!

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