Das Frühstück in der Jugendherberge kann (wenn man es sich – so wie wir – NICHT selbst zubereiten möchte) an einem Schalter erworben werden. In den Tagen hier hat es sich eingebürgert, daß wir den Morgen mit einem American Coffee und einem Schoko-Croissant beginnen. Dabei bietet es sich an, im angenehm leeren "World Room" (eine Art Aufenthaltsraum) E-Mails zu bearbeiten oder ein bisschen zu surfen.
Nachdem diese tägliche Prozedur abgeschlossen war, wollten wir zum Sonntag mit der Manhattan-Erkundung beginnen. Wir stiegen in die Metro ein und am Municipal-Building wieder aus. Dort bestaunten wir für eine Weile die umliegenden Hochhäuser, Menschen und Szenen.
Es ist wirklich wie im Film: Autoschlangen rollen durch die Stadt, überall rennen Menschen herum und hin und wieder wird diese Idylle von typischen amerikanischen Polizei- oder Feuerwehrsirenen unterbrochen, die durch die Straßen hallen.
Das Wetter war jedenfalls wunderbar sonnig, wenn auch ein bisschen kalt. Wir bewegten uns langsam aber sicher in Richtung Brooklyn-Bridge – eine Brücke, die Manhattan und Brooklyn verbindet. Von dort hatte man wunderbare Ausblicke über die Skyline und sogar die Freiheitsstatue war zu erkennen.
Auf dem weiteren Programm für diesen Tag stand Ground Zero – mittlerweile eine gut abgesperrte Baustelle. Die Dimension dieser und der ebenfalls zu erkennenden Bagger lässt allerdings erahnen, WAS dort wirklich fehlt.
Mittlerweile war es Mittagszeit und wir waren im Südwesten von Manhattan angekommen. Im World Finance Center nutzten wir die Gelegenheit eines Starbucks zum Mittagessen und das kostenlose WLAN zum surfen und Starten kleinerer Rechnungen. Der Ausblick war ebenfalls wunderbar, und wir mussten nicht frieren – alles in allem sehr angenehm.
Nach einer ausgiebigen Pause führte die Tour weiter zur Südspitze. Es gab dort viel zu sehen: Hochhäuser natürlich, einen Park wo wir musizieren konnten, indem wir auf Metallplatten herumsprangen, Eichhörnchen (bzw. Grauhörnchen, wie wohl die korrekte Bezeichnung ist). Von dort gibt es einen weiteren sehr angenehmen Service: die Staten Island Ferry. Dabei handelt es sich um eine Fähre, mit der man kostenlos zwischen Manhattan und Staten Island pendeln kann. Da es auf dieser Fähre erstens warm ist, und man zweitens eine wunderbare Aussicht hat, nutzten wir diese Gelegenheit für einige schöne Fotos und etwas Erholung.
Nachdem diese insgesamt etwa 1-1,5stündige Tour beendet war, gings weiter zum Empire State Building. Den Eintrittspreis wollten wir nicht zahlen und stattdessen mit der Besichtigung auf Montag warten – R.-W. hatte schließlich einen besonderen Trick geplant (dazu aber später mehr).
Auf unserer Tour sahen wir noch das Flat Iron Building – ein dreieckiges Gebäude, welches vom richtigen Winkel aus betrachtet SEHR flach wirkt.
Für das Abendessen war noch ein spezielles Date vorgesehen: Wir hatten geplant, um 19 Uhr vor dem "Juniors" am Times Square auf Louis Piper (einem Experimentalphysiker-Kollegen aus Boston) zu treffen. Wo genau das "Juniors" war, wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, und wie Louis Piper aussieht, erst recht nicht. Ich hatte ihm lediglich gemailt, dass wir drei Physiker sein werden, und VORM Restaurant auf ihn warten. Tatsächlich schafften wir es bis 19.05 Uhr (und das obwohl uns die wahre Mentalität von Microsoft und die gesamte wahnsinnig beeindruckende Szenerie am Times Square ein Weilchen aufhielt) vor das Restaurant.
Nachdem Herr Piper bis 19.30 Uhr immernoch nicht erschienen war, beschlossen wir inzwischen ins Restaurant zu gehen. Darin angekommen bestellten wir jeder das Essen: R.-W. einen Burger mit Vorsuppe, ich einen Burger und Karsten ein halbes Hähnchen. Nach einer sehr kurzen Wartezeit bekam jeder von uns eine Riesenportion, mit der wir für die nächste Zeit vollkommen beschäftigt waren.
Auf den Burgern waren jeweils ca. 300 g Fleisch und hätten wir das Hähnchen von Karsten zu Lebzeiten getroffen – wir hätten zumindest mit ihm boxen können, so groß war es.
Nach dem Essen schleppten wir uns – vollkommen überfüllt – noch eine Runde über den Times Square. Die Gegend da leuchtet taghell von unzähligen Leuchtreklamen und Geschäften. Unter anderem haben wir dort auch das mittlerweile angesprengte Armee-Rekrutierungszentrum gesehen. Insgesamt ein sehr verrückter Ort – wahrscheinlich zu jeder Tages- und Nachtzeit. Pulsierend, überfüllt, hektisch – ich fand es dort super! Damit war der zweite Tag auch schon beendet.
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